Crack
Von allen Drogen verursacht Crack die größte psychologische Abhängigkeit.
- Was ist Crack?
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WAS IST CRACK?
Crack-Kokain ist die kristalline Form von Kokain, das normalerweise in Pulverform vorkommt. Erhältlich ist es in kleinen Klumpen oder Kristallkörnern, deren Farbe von gelblichweiß bis blassrosa variiert.
Crack wird erhitzt und dann geraucht. Der englische Ausdruck Crack kommt daher, weil beim Erhitzen der Crack-Kristallkörner ein knackendes (von „to crack“) oder knisterndes (von „to crackle“) Geräusch entsteht.
Crack ist die stärkste Form von Kokain und daher auch die gefährlichste. Es hat einen Reinheitsgehalt zwischen 75 und 100 Prozent und ist weitaus stärker als herkömmliches Kokain.
Durch das Rauchen von crack wird das Gehirn schneller erreicht, sodass es ein sofortiges und intensives, aber sehr kurz anhaltendes Hochgefühl bewirkt, das ungefähr 15 Minuten anhält. Da man, wenn man es raucht, noch schneller eine Abhängigkeit entwickelt, als wenn man es schnupft, kann einen bereits das erste Rauchen von Crack abhängig machen.
Wegen seiner hohen Kosten wurde Kokain lange Zeit als die „Droge der Reichen“ angesehen. Crack wird im Gegensatz zu Kokain zu so niedrigen Preisen verkauft, dass sich auch Jugendliche den Erstkonsum problemlos leisten können. Durch die rasch wachsende Menge des benötigten Cracks müssen Abhängige aber schnell mehr als 500 Euro pro Tag beschaffen, um ihre Sucht zu befriedigen.
Ich lebte fast ein Jahr lang mit jemandem zusammen, der von Crack abhängig war. Ich liebte diesen Süchtigen von ganzem Herzen, aber schließlich konnte ich nicht mehr.
Die Polizei hielt mich an und untersuchte mich; wir hatten um 6 Uhr morgens Hausdurchsuchungen. Mein Ex-Freund stahl unablässig, er konnte sich nicht von seiner Pfeife losreißen.
Meiner Meinung nach ist Crack schlimmer als Heroin. Eine einzige Pfeife kann genügen, um dich in ein Monster ohne jede Moral zu verwandeln.
SZENENAMEN
Crack-Kokain | Steine | Baseball |
Rocks | Roxanne | Chunk |
INTERNATIONALE STATISTIKEN
Im Jahr 2007 wurden 5477 Angeklagte von US-Bundesgerichten im Zusammenhang mit Crackdelikten schuldig gesprochen. Über 95 % der Angeklagten hatten mit dem Dealen von Crack-Kokain zu tun.
In Europa stellt sich die Situation anders dar. Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht berichtet, dass der Konsum von Crack-Kokain meist auf Minderheiten großer Städte mit hoher Arbeitslosigkeit und ärmlichen Lebensverhältnissen beschränkt ist. Im Jahr 2006 berichteten 20 europäische Länder, dass sich unter den Drogenkonsumenten, die Entzugskliniken aufsuchten, nur zwei Prozent Konsumenten von Crack-Kokain befanden. Die meisten von ihnen befanden sich ins Großbritannien
Crack und Verbrechen
11,6 % der Festgenommenen hatten in der Vorwoche Crack konsumiert.
Honolulu, Hawaii49,8 % der Festgenommenen haben Crack verwendet.
Atlanta, GeorgiaNach Angaben der US-Erhebung über Drogenkonsum und Gesundheit des Jahres 2007 haben mehr als 8,6 Millionen Amerikaner im Alter von 12 Jahren oder darüber Crack konsumiert. 6,9 Prozent der Befragten im Alter von 18 bis 25 Jahren gaben an, innerhalb des letzten Jahres Crack genommen zu haben. Laut der US-Erhebung der Regierung zur Beurteilung der Zukunft aus dem Jahr 2007 haben 3,2 Prozent der Zwölftklässler schon einmal Crack-Kokain ausprobiert.
Bei den 178.475 Aufnahmen in Entzugskliniken in den Vereinigten Staaten im Jahr 2006 war Crack-Kokain die am meisten missbrauchte Droge. 71 Prozent aller Erstkonsumenten von Kokain wurden in dem Jahr zur Behandlung eingewiesen.
Crack ist eine vollkommen selbstsüchtige Droge. Es übernimmt die Kontrolle über dein Leben. Crack ergreift schnell Besitz von einem. Es dauert überhaupt nicht lange. Crack verursacht ein enorm heftiges Verlangen. Schließlich brauchst du es immer öfter, weil das Hochgefühl nur von kurzer Dauer ist.
WARUM IST CRACK SO STARK SUCHT ERZEUGEND?
Von allen Drogen verursacht Crack die größte psychologische Abhängigkeit. Es löst verschiedene biochemische Vorgänge im „Vergnügungszentrum“ des Gehirns aus und verursacht eine extrem hohe Euphorie. Zwanghafter Crack-Konsum entwickelt sich schnell, nachdem jemand damit begonnen hat, weil die Substanz geraucht wird und schneller ins Blut eintritt. Eine stetig zunehmende Toleranz gegenüber Crack entwickelt sich ebenfalls sehr schnell – der Konsument erlebt schon bald nicht mehr dasselbe Vergnügen bei der Einnahme der gleichen Menge Crack.
Meine Abhängigkeit von Crack kostete mich 2.000 Dollar pro Woche. Ich wollte mich verzweifelt von seinen Ketten befreien …
KINDER: DIE UNSCHULDIGSTEN OPFER VON CRACK-KOKAIN
Am tragischsten ist der Fall der Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft Crack-Kokain nehmen. Laut einem Bericht von „March of Dimes“, einer gemeinnützigen Organisation zur Förderung der Gesundheit werdender Mütter und ihrer Kinder, kann Kokain während der Schwangerschaft – sowohl als Pulver wie auch in Form von Crack – verschiedene Auswirkungen auf die Gesundheit von Mutter und Kind haben. Während der ersten Monate der Schwangerschaft steigt das Risiko einer Fehlgeburt, während es beim Kind zu Gehirnschlag, dauerhafter Schädigung des Gehirns und zum Herzinfarkt führen kann.
Die Staatliche Behörde zur Bekämpfung von Drogenmissbrauch in Amerika berichtet, dass der Konsum von Crack-Kokain während der Schwangerschaft zu erheblichen Folgeschäden in der Entwicklung des Kindes führen kann.
Ich wurde gedrängt, Crack zu rauchen. Das war der Punkt, von dem an nichts mehr lief. Ich war mit einigen Leuten ausgegangen, die ich damals für wirkliche Freunde hielt. Es stimmt, was über Crack gesagt wird: Das Hochgefühl beim ersten Mal hat man nie wieder … Crack ruinierte mich vollständig. Es kontrollierte mich vollständig.
Crack hat mein Ansehen, mein Selbstwertgefühl und jeden Respekt vor mir selbst zerstört.
WAS DEALER SAGEN
Eine Umfrage unter Teenagern ergab, dass 55 % der Jugendlichen mit Drogen angefangen haben, weil sie sich von ihren Freunden unter Druck gesetzt fühlten. Sie wollten cool und beliebt sein. Dealer wissen das.
Daher gehen sie wie Freunde auf die Teenager zu und bieten an, ihnen „zu helfen“ und ihnen etwas zu geben, „was einen wieder hoch bringt“. Mit den Drogen „gehört man dazu“ und ist „cool“.
Drogendealer, die durch ihren Profit motiviert sind, erzählen alles, damit man ihre Drogen kauft. Sie werden etwa sagen: „Probiere einfach einmal Crack aus; dann werden all deine Probleme verschwinden und alles wird in Ordnung sein.“
Es ist ihnen egal, ob die Drogen Leben ruinieren, solange sie nur daran verdienen. Für sie geht es einzig und allein ums Geld. Ex-Dealer gaben zu, dass sie ihre Käufer als „Figuren in einem Schachspiel“ ansahen.
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WIRKUNGEN VON CRACK-KOKAIN
Was sind die kurzfristigen Wirkungen von Crack?
Crack verursacht kurzzeitige, intensive Hochgefühle, auf die sofort das Gegenteil folgt – intensive Depression, Gereiztheit und ein intensives Verlangen nach mehr Crack. Wer regelmäßig Crack oder Kokain konsumiert, isst und schläft oft nicht richtig. Es kann zu stark beschleunigtem Puls, zu Muskelkrämpfen und -zuckungen kommen. Die Droge kann bewirken, dass man Wahnvorstellungen hat, zornig oder feindselig wird oder sich ängstlich fühlt, auch dann, wenn man nicht gerade high ist.
Ungeachtet dessen, wie viel und wie oft Crack genommen wird, erhöht sich das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden oder an Atemstillstand zu sterben.
Das Rauchen von Crack birgt noch andere gesundheitliche Risiken, denn oft wird Crack mit anderen chemischen Substanzen vermischt, die beim Verbrennen giftige Dämpfe entwickeln. Crack-Pfeifen sind meist sehr kurz, weil der Crack-Rauch schnell seine Wirkung verliert. Aus diesem Grund pressen Crack-Konsumenten auch ihre Lippen fest auf die sehr heiße Pfeife, was häufig zu aufgesprungenen Lippen mit Bläschen führt, den sogenannten „Crack-Lippen“.
Ich konnte nur noch an Crack denken. Wenn jemand dann auch nur ein bisschen von dem Zeug hat, stürzt man sich sofort drauf. Es ist, als würde einem dem Hungertod nahen Menschen ein Laib Brot angeboten ...
Die Dinge spitzten sich zu, nachdem ich ein paar Wochen lang ständig geraucht hatte. Eines Tages entschied ich, dass ich genug hatte – ich konnte so nicht mehr leben, dann versuchte ich mir das Leben zu nehmen.
Ich muss versuchen zu kämpfen … Ich hoffe, dass meine Überlebensinstinkte siegen werden.
Was sind die langfristigen Wirkungen von Crack?
Zusätzlich zu den bekannten Risiken des Kokainkonsums kann es auch zu ernsten Problemen des Atemtraktes kommen wie Husten, Kurzatmigkeit, Lungenschäden und Lungenbluten.
Zu den Langzeitfolgen von Crack gehören schwere Herz-, Leber- und Nierenschäden sowie eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionskrankheiten.
Fortwährender täglicher Gebrauch verursacht Schlafstörungen und Appetitverlust, was zu einer Mangelernährung führt. Darüber hinaus kann der Konsum von Crack aggressives und paranoides Verhalten verursachen.
Da sich Crack auf die biochemischen Vorgänge im Gehirn auswirkt, braucht man immer mehr von der Droge, nur um sich „normal“ zu fühlen. Wer von Crack abhängig ist, verliert (wie es auch bei den meisten anderen Drogen der Fall ist) das Interesse an anderen Bereichen seines Lebens.
Wenn die Wirkung von Kokain nachlässt, verursacht dies schwere Depressionen, die nach jedem Konsum stärker werden. Sie können so ernst werden, dass der Betreffende so ungefähr alles tun wird, um erneut an die Droge zu kommen – selbst morden. Und wenn ein Abhängiger kein Crack bekommen kann, können ihn die Depressionen buchstäblich in den Selbstmord treiben.
Ich verließ die Firma als erfolgreiche Führungskraft, hatte meinen beiden Töchtern ein Hochschulstudium ermöglicht und mir meinen Ruhestand wohlverdient. Doch die Abschiedsparty in der Firma markierte den Beginn von fünf Jahren Hölle. Hier kam ich zum ersten Mal mit Crack in Berührung. Im Verlauf der nächsten fünf Jahre verlor ich mein Zuhause, meine Frau, all meine Ersparnisse, meine Gesundheit und beinahe mein Leben. Ich verbrachte auch zwei Jahre im Gefängnis.
KÖRPERLICHE UND MENTALE WIRKUNGEN
KURZFRISTIGE WIRKUNGEN
Da Crack-Kokain geraucht wird, hat es eine viel direktere und intensivere Auswirkung als Kokain in Pulverform.
- Appetitlosigkeit
- Erhöhter Puls und Blutdruck, erhöhte Körpertemperatur
- Verengte periphere Blutgefäße
- Beschleunigte Atmung
- Erweiterte Pupillen
- Schlafstörungen
- Übelkeit
- Überreizung
- Bizarres, fahriges, manchmal gewalttätiges Verhalten
- Halluzinationen, Erregbarkeit, Gereiztheit
- Fühlbare halluzinatorische Empfindungen, wie zum Beispiel Käfer, die unter der Haut krabbeln
- Starke Euphorie
- Angst und Verfolgungswahn
- Depression
- Starkes Verlangen nach Drogen
- Panikanfälle und psychotisches Verhalten
- Überdosen (selbst eine einzige Überdosis) können Krämpfe, Schlaganfälle und plötzlichen Tod zur Folge haben
LANGFRISTIGE WIRKUNGEN
- Irreversible Schäden an den Blutgefäßen von Ohren und Gehirn, hoher Blutdruck, der zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und zum Tod führen kann
- Leber-, Nieren- und Lungenschäden
- Starke Brustschmerzen
- Atembeschwerden
- Infektionskrankheiten und Abszesse, falls es gespritzt wird
- Unterernährung, Gewichtsverlust
- Starker Zahnverfall
- Halluzinatorische Wahrnehmungen und Empfindungen
- Sexuelle Funktionsstörungen, Schäden an den Fortpflanzungsorganen und Unfruchtbarkeit (sowohl bei Männern als auch bei Frauen)
- Orientierungslosigkeit, Apathie, verwirrte Erschöpfung
- Ständige Gereiztheit und Stimmungsschwankungen
- Zunehmend riskantes Verhalten
- Delirium oder Psychose
- Schwere Depressionen
- Gewöhnung und Abhängigkeit (auch nach nur einmaligem Gebrauch)
CRACK-KOKAIN: EIN RÜCKBLICK
Crack war der Traum eines jeden Dealers: Es führt zu einem sofortigen Hochgefühl und die Konsumenten werden innerhalb kürzester Zeit süchtig.
Koka-Blätter sind schon seit 3000 Jahren als Rauschmittel bekannt. Aber Crack-Kokain – die kristalline Form von Kokain – wurde erst während des Kokain-Booms in den 70er-Jahren entwickelt und sein Konsum verbreitete sich in den 80er-Jahren.
Laut der US-Drogenbekämpfungsbehörde (DEA) wurde in den späten 70er-Jahren eine ungeheure Menge Kokainpulver in die Vereinigten Staaten gebracht, was den Preis der Droge um bis zu 80 % senkte. Angesichts der fallenden Preise für Kokain wandelten Drogenhändler das Pulver in „Crack“ um – eine feste Form von Kokain, die geraucht werden konnte.
Diese Form von Kokain konnte, wenn man es in kleine Stücke brach („rocks“), in kleineren Mengen an mehr Konsumenten verkauft werden, was den Profit erhöhte. Es war billig, leicht herzustellen, einfach zu konsumieren und dabei höchst profitabel für den Dealer.
Schon in den frühen 80er-Jahren tauchten Berichte über Crack in Los Angeles, San Diego, Houston und in der Karibik auf.
Zwischen 1984 und 1990 erreichte die Crack-Welle ihren Höhepunkt, als sie sich über amerikanische Städte ausbreitete. Während dieser regelrechten „Crack-Epidemie“ stieg die Zahl der Kokainabhängigen in den USA drastisch an. 1985 war die Zahl regelmäßiger Kokainkonsumenten von 4,2 Millionen auf 5,8 Millionen angestiegen.
Ende 1986 konnte man Crack in 28 Staaten der USA und in Washington, D. C., bekommen. Schon ein Jahr später war die Droge in 46 der 50 US-Staaten erhältlich. Seitdem hat sich Crack weiter über Nord- und Südamerika, Europa und den Rest der Welt verbreitet.
Im Jahr 2002 gab es eine Crack-Epidemie in England, als die Zahl Cracksüchtiger, die um Hilfe baten, um fast 50 % anstieg. Gemäß offizieller Berichte stieg zwischen 2000 und 2006 die bei Razzien beschlagnahmte Menge Crack um 74 % an.
Der Großteil der europäischen Crackkonsumenten befindet sich in drei Städten – Hamburg, London und Paris. Aber Crack ist auch ein großes Problem in den französischen Überseegebieten Guadeloupe, Französisch Guayana und Martinique sowie in einigen Gegenden der Niederlande.
Quelle: drugfreeworld.org, 2012